Veganer Parmesan
Du liebst Parmesan, aber möchtest aus gesundheitlichen, ethischen oder ökologischen Gründen auf tierische Produkte verzichten? Pasta ohne Parmesankäse geht nicht? Finde ich auch. Dann bist du hier genau richtig! Ich möchte dir heute eine köstliche Alternative vorstellen, die nicht nur vegan, sondern auch unglaublich lecker ist und bei der du vermutlich voll auf deine Kosten kommst: Mein veganer Parmesan auf Nussbasis lässt dich die Geschmackswelt Italiens neu entdecken und eröffnet dir ganz neue kulinarische Horizonte.
Veganer Parmesan: Die Grundzutaten
Die Basis unseres veganen Parmesans – in meiner favorisierten Form – besteht aus Cashewkernen¹, die entweder geröstet oder naturbelassen sein können. Wenn du dich für die naturbelassene Variante entscheidest, kannst du sie ganz einfach selbst rösten. Diese kleinen Kraftpakete sind nicht nur geschmacklich ein Hit, sondern liefern dir auch wertvolle Nährstoffe wie Proteine, gesunde Fette und Mineralien. Die Hefeflocken, die ebenfalls eine Hauptrolle spielen, sorgen für den charakteristischen käsigen Geschmack. Sie sind reich an B-Vitaminen und tragen zur cremigen Konsistenz bei. Ein Teelöffel Salz und zwei Teelöffel granulierten Knoblauch runden das Ganze ab, indem sie die Aromen perfekt ausbalancieren und eine würzige Note hinzufügen.
Die Zubereitung – schnell, einfach und köstlich
Die Zubereitung deines veganen Parmesans ist denkbar einfach. Alles, was du tun musst, ist, die Zutaten wie Cashewkerne, Knoblauch, Salz und Hefeflocken (Nährhefe) in einem Mixer oder einer Küchenmaschine zu kombinieren und zu einer feinen Mischung zu verarbeiten. Du wirst sehen, wie schnell sich die Cashewkerne in ein pulveriges, parmesanähnliches Gebilde verwandeln. Diese Mischung kannst du dann in einem luftdichten Behälter aufbewahren und je nach Bedarf verwenden. Ein kleiner Tipp von mir: Wenn du eine etwas gröbere Konsistenz bevorzugst, mixe die Zutaten einfach etwas kürzer.
Was ist Nährhefe?
Bei Nährhefe handelt es sich um eine Form Hefekulturen, ähnlich wie du sie als Bäckerhefe oder Bierhefe kennst. Sie wird kultiviert, meist auf Basis von Melasse ernährt und durch Hitze inaktiviert. Anschließend getrocknet und zu feinen Flocken oder Pulver gemahlen. Sie hat also nichts mit dem Klumpen Hefe zu tun, den du in Teig knetest.
Sie wird auf Grund ihres Geschmacks hauptsächlich verwendet als Käseersatz in der veganen oder vegetarischen Küche, ist in vielen konventionellen Produkten enthalten, um den Geschmack zu intensivieren und abzurunden. Nährhefe wird außerdem oft als Basis für Brotaufstriche verwendet. Sie ist außerdem eines der Hauptbestandteile des britischen Marmite und des australischen Vegemite. Der hohe Gehalt an Glutaminsäure begründet ein Empfinden von Herzhaft, dem Geschmack, der als Umami bekannt ist.
Echter Parmesankäse nicht mal vegetarisch!
Wusstest du, dass ein gewöhnlicher Parmesankäse nicht einmal vegetarisch ist? Zum Herstellungsprozess von beispielsweise Parmigiano Reggiano wird Kälberlab zur Rohmilch hinzugeführt, um den Gerinnungsprozess der Milch einzuleiten. Lab ist eine Flüssigkeit, welche aus den Enzymen Chymosin und Pepsin besteht und im Magen von Wiederkäuern produziert wird.
Das Gemisch wird den toten Tieren entnommen und dem Herstellungsprozess des Käses zugeführt. Lab ist notwendig, um die gewünschten Milchbestandteile vom Rest zu trennen. So ergibt sich, dass für einen Laib Käse von knapp 40 kg rund 520 Liter Milch verwendet werden müssen. Eine ziemliche Summe, oder? Und eine wirklich schlechte „Umwandlungsquote“, ökologisch betrachtet.
Warum sollte ich veganen Parmesan verwenden?
Du fragst dich vielleicht, warum du veganen Parmesan verwenden solltest. Abgesehen davon, dass er frei von tierischen Produkten ist, bietet er dir eine gesündere Alternative zu herkömmlichem Parmesan. Cashewkerne und Hefeflocken sind voller Nährstoffe und enthalten keine gesättigten Fette oder Cholesterin. Zudem ist die Herstellung super einfach und du kannst sicher sein, dass keine künstlichen Zusatzstoffe enthalten sind.
Wozu passt veganer Parmesan auf Nussbasis?
Der vegane Parmesan auf Nussbasis passt perfekt zu vielen Gerichten. Neben Salaten kannst du ihn über Pasta, Suppen und Aufläufe streuen. Er verleiht jedem Gericht eine herzhafte, käsig-würzige Note, ohne dass du auf tierische Produkte zurückgreifen musst. Probiere ihn auch auf Gemüsegerichten – du wirst überrascht sein, wie vielseitig diese kleine Wunderzutat ist.
Ich streue ihn zusätzlich gerne über Rezepte wie Roter Reis, Risotto-Penne mit gerösteten Walnüssen oder Knoblauch-Tomaten-Baguette. Weitere passende Rezepte:
- Waldpilz-One-Pot mit Pasta – schnelle Küche in unter 20 Minuten.
- Zucchinitopf mit Penne
- Schnelle Barbarossa-Nudeln
Kann ich damit Gratins und Pizza machen?
Absolut! Veganer Parmesan eignet sich hervorragend für Gratins und Pizza. Streue ihn einfach über deine Lieblingspizza oder verwende ihn in oder auf einem Gratin, um eine knusprige, goldene Kruste zu erhalten. Der vegane Parmesan schmilzt zwar nicht wie echter Käse, aber er sorgt dennoch für den perfekten Geschmack und eine wunderbare Textur. Ich empfehle dir aber, den Parmesan auf die fertig gebackene Pizza zu streuen. Bei Gratins kannst du den Parmesan in eine Bechamel einrühren oder ebenfalls über den fertigen Auflauf geben, sodass die Nüsse nicht anbrennen können. Im Zweifelsfall einfach separat am Tisch anbieten, so kann sich jeder frei bedienen.
Welche anderen Verwendungszwecke habe ich hierfür?
Die Einsatzmöglichkeiten von veganem Parmesan sind nahezu unbegrenzt. Du kannst ihn auch als Gewürz für Popcorn verwenden, um deinem Snack eine interessante, würzige Note zu verleihen. Oder mische ihn unter deine Paniermehl-Mischung, um eine geschmackvolle Kruste für Tofu oder Gemüse zu kreieren. Auch in selbstgemachten Dressings und Saucen kann der vegane Parmesan das gewisse Etwas hinzufügen, ähnlich wie du es vielleicht vom Parmesan in Caesar’s Salad kennst.
Wie lange hält sich das Gemisch?
Dein selbstgemachter veganer Parmesan hält sich in einem luftdichten Behälter locker zwei Wochen. Stelle sicher, dass du ihn an einem kühlen, trockenen Ort außerhalb des Kühlschranks aufbewahrst, damit er seine Frische und seinen Geschmack behält. Stellst du ihn kälter, kann das Kondenswasser bei Tisch oder bei Zimmertemperatur allgemein ggf. die Haltbarkeit negativ beeinträchtigen.
Theoretisch kannst du den Parmesan auch einfrieren, aber er ist so einfach und schnell gemacht, dass ich dir davon abraten würde. Stell lieber kleine Mengen her, die du verzehren kannst. So hast du immer einen Grund, das leckere Würzmittel frisch nachzumischen. Damit hast du immer eine leckere, vegane Parmesan-Alternative zur Hand. Ich hoffe, ich konnte dir Lust auf veganen Parmesan machen. Probier es einfach mal aus und entdecke, wie vielseitig und lecker diese Alternative sein kann. Guten Appetit!
Veganer Parmesankäse
Kochutensilien
- Feiner Mixer
- Waage
Zutaten
Cashew-Parmesan
- 100 g Cashewkerne, geröstet oder Cashewkerne¹, naturbelassen (ggf. selbst rösten)
- 70 g Hefeflocken¹
- 1 TL Salz
- 2 TL Knoblauch¹, granuliert
Mandel-Parmesan
- 50 g Mandeln¹, gemahlen (ggf. selbst rösten & mahlen)
- 20 g Mandelmehl¹
- 50 g Hefeflocken¹
- 20 g Paniermehl¹
- 1 TL Salz
Sesam-Parmesan
- 75 g Sesam¹, hell (geröstet)
- 75 g Hefeflocken¹
- ½ TL Knoblauch¹, granuliert
- ½ TL Salz
Pinienkerne-Parmesan
- 50 g Pinienkerne¹, geröstet
- 25 g Paniermehl¹
- 75 g Hefeflocken¹
- 1 TL Knoblauch¹, granuliert
- ½ TL Salz
Anleitungen
Beispielhaft anhand von Cashew:
- 100 g Cashewkerne, geröstet oder Cashewkerne¹, naturbelassen50 g Mandeln¹, gemahlen50 g Pinienkerne¹, geröstet75 g Sesam¹, hellZutaten je nach Variante bereitstellen. Hier: Die Cashewkerne wiegen und in einer beschichteten Pfanne ohne Fett rösten und abkühlen lassen.
- 2 TL Knoblauch¹, granuliert20 g Mandelmehl¹20 g Paniermehl¹½ TL Knoblauch¹, granuliert25 g Paniermehl¹1 TL Knoblauch¹, granuliertDie Cashewkerne zu einem feinen Mehl mahlen.
Mischen & Aufbewahren
- 70 g Hefeflocken¹1 TL Salz50 g Hefeflocken¹1 TL Salz75 g Hefeflocken¹½ TL Salz75 g Hefeflocken¹½ TL SalzAlle übrigen Zutaten abwiegen und beiseitestellen. Nacheinander die Hefeflocken und Knoblauchpulver und Salz in einen Mixer (Gewürz-/Kaffeemühle) geben und jeweils ca. 30 Sekunden fein mahlen.
- Die Zutaten alle gut miteinander vermischen und zur Aufbewahrung in ein luftdichtes Gefäß geben. Hält sich auf diese Weise mehrere Wochen. Dabei trocken und kühl lagern.
- Nun zum Beispiel zu Pasta oder Risotto genießen. Guten Appetit.
2 Kommentare
Fylgja_
Das wichtigste überhaupt ist dieser Parmesan 😅.
Und hier hast Du noch tolle Varianten, die ich unbedingt ausprobieren muss.
Es gibt Menschen, die keinen Knoblauch mögen (für mich unvorstellbar😅), für diejenigen kann man den gratulieren Knoblauch perfekt durch Zwiebelpulver ersetzen.
Markus
Hi Fylgja_,
vielen dank für den tollen Tipp.
Eine Variante mit Zwiebelpulver muss ich wohl auch mal ausprobieren, das kannte ich noch nicht 😀
Liebe Grüße
Markus