Welcher Gedanke kommt dir als erstes, wenn ich dir folgende Zutaten nenne: Schokolade, Butterkekse, Nougat, Sahne. Na? Naa? Mit Sicherheit wirst du nicht an ein Schnitzel denken. Wenn du an ein Dessert oder zumindest eine Süßigkeit gedacht hast, kommen wir der Sache schon näher. Denn im heutigen Artikel geht es um einen weiteren Klassiker der deutschen Küche: Kalte Schnauze. Vielleicht kennst du es ja aber auch unter einem anderen Namen? Schauen wir’s uns an.

Kalte Schnauze, Schnitte, Hund, Bla

Worum geht’s hier eigentlich? Kalte Schnauze ist ein bekanntes Dessert aus Deutschland und auch unter dem Namen „Kalte Hundeschnauze“, „Kalter Hund„, „Kellerkuchen“, „Kekstorte“ oder „Hamburger Schnitte“ und, und, und bekannt. Vielleicht hat es ja noch mehr lustige Namen? Aber ich wette, „Bla“ gehört nicht dazu. Unter welchem Namen kennst du es? ;o)

Es handelt sich um ein Schichtdessert, das aus abwechselnden Schichten von Schokoladencreme und Keksen besteht und häufig mit Kakaopulver bestäubt wird. Das Rezept für Kalte Schnauze geht auf die 1920er und 1930er Jahre zurück und war zeitweilig sehr beliebt. Die Firma Bahlsen gab in den 1920er-Jahren z. B. ein Rezept für einen „Schokoladenkuchen aus Leibniz-Keks“ heraus. Und während der Zeit des Zweiten Weltkriegs bot es ein relativ einfaches und kostengünstiges Dessert. Es wurde auch oft in Kaffeehäusern und Bäckereien angeboten.

Kriegsgerichte oder Kriegsgeschichte

Eine interessante Story über das Rezept ist, dass es zeitweilig vermutlich häufig als ein veganes Dessert verzehrt wurde, da es während des Zweiten Weltkriegs oftmals schwierig war, frische Produkte wie Eier und Milch für die Zubereitung zu bekommen. Pflanzliche Bestandteile sind oft länger haltbar und so entstanden pflanzliche Varianten des Desserts. Die Schokoladencreme wurde in der Regel aus Pflanzenfett wie Margarine oder Kokosfett, Zucker, Kakao und Wasser hergestellt, während die Kekse aus Mehl, Pflanzenfett und Zucker gebacken wurden.

In der heutigen Zeit wird das Rezept oft abgewandelt und mit verschiedenen Zutaten verfeinert. Es gibt beispielsweise Varianten mit Keks- oder Schokoladenstückchen, Nüssen, Früchten oder Alkohol. Auch die Schokoladencreme wird häufig mit Milchprodukten oder Eiern zubereitet. Für die Schokoladenmasse wird in der Regel auf Kuvertüre zurückgegriffen. Je nach Hersteller unterscheidet sich die Zusammensetzung, aber neben Zartbitterkuvertüren sind auch andere Bestandteile wie Vollmilch oder Weiße Schokoladen möglich. Trotzdem bleibt Kalte Schnauze ein Klassiker der deutschen Küche und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, insbesondere auf Kindergeburtstagen oder als einfaches Dessert für größere Gruppen.

Wieso Nougat?

Der Volksmund liebt Vollmilchschokolade. Und neben zartbitterer Schokocreme ist nach meinem Gefühl eine Vollmilchvariante die beliebteste für die Kalte Schnauze geworden. Da sich Veganismus und Vollmilch nicht so gut verstehen, habe ich für meine Rezeptur einen wunderbaren Workaround genutzt. Und dieser heißt Nougat. Natürlich musst du schauen, dass du ein veganes Nougat verwendest. Doch die feine, gesüßte Nusspaste ist die ideale Zutat, um aus einer Zartbitterkuvertüre eine vegane „Vollmilchschokolade“ zu machen. Sie hebt nicht nur den Grad der Süße, sondern verleiht der Kuvertüre auch einen zarten Schmelz, der an eine klassische Alpenmilchschokolade erinnert.

Damit das schokoladige Schichtdessert nicht in unansehnliche Schnittchen geschnitten werden muss, habe ich mein Rezept darauf ausgelegt, dass kleine vorportionierte Törtchen entstehen. Kalte Schnauze mal anders – sozusagen. Was bedingt, dass neben der eigentlichen Schoko-Keksmasse noch ein kleines Topping auf die handlichen Süßwaren kommt. Ich entschied mich für eine Nougatsahne. Diese ist nicht nur geschmeidig und cremig, sie ermöglicht auch das geschmackvolle Verzieren der knusprigen Leckerei. Ich erkläre dir im Rezept die Einzelschritte. Es ist ganz einfach. Doch damit verzauberst du ganz bestimmt deinen Kaffeebesuch. Nun wünsche ich dir erst einmal gutes Gelingen. Und lass gerne einen Kommentar da :o)

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